Rekord-C und Commodore-A Forum

Wir haben vor einiger Zeit ein altes Haus gekauft und renovieren uns Stück für Stück (für die Fremdwortliebhaber unter euch : sukzessiv) da durch.
Jetzt habe ich gerade Folgendes festgestellt. Zwischen ca 40 cm dicker Backstein-Außenwand und einer nicht tragenden Backstein-Innenwand, die senkrecht dazu steht, hat sich ein ca 3 cm breiter Spalt von oben bis unten aufgetan. Das liegt daran, dass ein Sparfuchs a.d. 1870 als Verbindungsanker nur Nägel verwendet hat. Die Außenwand hat also irgendwann beschlossen, eigene Wege zu gehen.
Meine Idee war jetzt, von außen durch die Außenwand bin in die Innenwand durch zu bohren und das Ganze mit Gewindestangen und Klebepatronen zu fixieren, danach den Spalt auszumörteln. Ist das eine fachgerechte Instandsetzung oder bereue ich das irgendwann?

Ich bin zwar kein Baumensch, habe sowas aber schon oft an Altbauten gesehen. Würde ich auch so machen.
Warum willst du den Zwischenraum ausmörteln? Der isoliert doch. Warum schäumst du das nicht aus? Das klebt noch zusätzlich und wenn du das befeuchten kannst, erhöht das die Haftung, soweit ich weiß.

Gruß
Norbert

Über die Isolierung mache ich mir bei unserer alten Bude wenig Gedanken. Wenn man das richtig machen möchte, kostet das mehr als den Kaufpreis. Dann lieber ein Meter Holz mehr pro Jahr in den Ofen. Aber der Mörtel verbindet auch, das ganze Haus ist ja mit Mörtel verbunden, und er lässt wenigstens in einer Richtung keine Bewegung mehr zu.

Wenn ich das richtig sehe, neigt sich dann aber die innere Wand, wenn die äußere sich entschließt sich noch zu bewegen.

Die innere Wand müsste sich ja längs verschieben, damit so ein Spalt entsteht. Wir sind ja hier in keinem Erdbebengebiet.

dematerialisierer hat geschrieben: 26.01.2025, 17:11 Die innere Wand müsste sich ja längs verschieben, damit so ein Spalt entsteht. Wir sind ja hier in keinem Erdbebengebiet.

Ach so, ich dachte die äußere Wand hätte sich nach außen geneigt, und wenn die verbunden wären, würde die innere mitgehen. Dann habe ich das falsch verstanden.

Geneigt nicht. Verschoben eher.

Viele norddeutsche Häuser auf dem Lande bestanden im Ursprung wirklich nur aus 25cm dicken Klinkerwänden (Blockverband) und wurden nachträglich mit einer zusätzlich Schicht nach innen verstärkt oder isoliert. Dicke Nägel eingekloppt und eine zusätzliche Schicht Kalksandstein oder Backstein davor, um eine nach außen gekippte Auswand auszugleichen. Später auch mit Edelstahlverbinder und Gasbeton in der edlen Variante.
Das ist jetzt auch kein Lösungsvorschlag, Jochen, aber dient zur Erklärung manch merkwürdiger Bauweise.