Freitag Abend nochmal kurz alles Nötige am Wagen gecheckt und Samstag morgen guter Dinge losgefahren. Wetter: Perfekt!


Irrwitziger Einfall meines Kollegen und Beifahrers: Autobahn alleine ist langweilig..wie wäre es mit ein paar Passstrassen?! Gesagt, getan.
Nachdem wir eine Weile die Karte studiert haben, stand der Entschluss fest: Der Wagen bekommt seine Bergprüfung verpasst..am Nufenen-Pass/Passo della Novena - dem höchsten befahrbaren Pass der Schweiz auf knapp 2500 Metern Höhe.
Was wir nicht miteinkalkuliert hatten: Um dorthin zu kommen, musste man zunächst den Grimselpass überwinden, der mit 2165 Metern auch schon recht nett ist. Los gehts...

Auf halber Strecke war eine kurze Pause angesagt, der Motor wurde trotz Heizung an doch recht warm..mir auch!

Dann gings weiter, kurz vor dem Gipfel ein Riesenbauwerk, ein bis 1964 erbauter Stausee:



Nach dieser zweiten Pause ging es stürmisch der Passspitze entgegen. Nachdem die maximalen Steigungen und unzählige Spitzkehren Charles-Bronson-ähnliches Fahrverhalten erforderlich machten, war mein Kollege recht froh am Gipfel den Angstgriff wieder loslassen zu können und eine Zigarettenpause einlegen zu können.



Wie eingangs erwähnt, waren wir uns nicht bewusst, dass der Grimselpass vor dem Nufenen bezwungen werden muss. Dementsprechend ging es von 2165 Metern an den Felswänden entlang hinab ins Tal, um von dort aus erneut den nächsten Pass zu erklimmen. Auch an dieser Stelle sei nochmals erwähnt: Ich liebe die Abfahrhilfe vom TH180!

Also ging es bald schon wieder steil nach oben, bis wir von unten bei den Wolken angeklopft haben.


Die Temperatur sank innerhalb weniger Minuten um 18 Grad, Regen setzte ein. Umso besser für uns, so brauchte der Wagen nur einmal Pause beim Aufstieg.

Die Ohren gespitzt und immer auf die Temperatur schauend, tauchte nach weiteren 15 Minuten wie aus dem Nichts das erlösende Schild auf - geschafft!!!




Was wir nicht wussten: Der eigentlich anstrengende Part lag noch vor uns! Sichtverhältnisse von wenigen Metern und schmierige Strassenverhältnisse machten die Abfahrt zum echten Erlebnis. Wo das Anbremsen in Spitzkehren nicht mehr half, musste der Heckantrieb her - ganz zum Leidweisen meines Beifahrers. Ist auch ein merkwürdiges Gefühl bei nicht gesicherten Hängen...

Doch auch die Abfahrt war letztlich gut überstanden, der Wagen noch heil und bestens in Form. So kam es, dass wir eine Stunde später bei bestem Wetter in Lugano angekommen sind.


Wie es sich gehört wurden am Abend bei diversen Bieren die Heißen Öfen und Fahrgestelle wild diskutiert.

Nachdem die Kopfschmerzen verflogen waren ging es am nächsten Tag noch nach Ascona und Locarno. Bevor es wieder zurück ging, nochmal Wasser und Öl nachgefüllt. Der Weg zurück auf Autobahn betrug 300 Km - Gotthard-Tunnel inklusive (18 Km), in dem man ca 20 Minuten unterwegs ist und hofft, dass die Karre ausgerechnet jetzt nicht streikt!

Aber alles glatt gegangen - was denn sonst. Und so kam es, dass nach 700 Km quer durch die schweizer Alpen der Wagen gestern Abend seine wohlverdiente Ruhe bekommen hat. Opel der Zuverlässige!


War mal wieder eine geile Ausfahrt mit unvergesslichen Erlebnissen, der Beweis, dass man auch mit alten Wagen problemlos reisen kann und Opel vor Jahrzehnten (mechanisch) unkaputtbare Autos gebaut hat.
Sooo Kinners..das war die Gute-Nacht-Geschichte für heute! Ab ins Bett!

Grüsse!