Kompression bei 5,5 bar. Was tun? Was nun?

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Duke
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Kompression bei 5,5 bar. Was tun? Was nun?

Beitrag von Duke »

Hallo liebe Freunde des abenteuerlichen Fahrspaßes.

So langsam habe ich die Nase voll von all den Hiobsbotschaften, die mir ein Opel zukommen lässt. Ein Rekord C 1967, 17S.

Dieser 17S Motor hat nach meinen Messungen nur noch einen Druck von 5,5 bar in seinen Zylindern. Das Nette daran: alle 4 Zylinder weisen in etwa die gleiche miese Kompression auf.

Was tun? Eigentlich wollte ich den Kopf runter nehmen, die Auslassventile einschleifen, die Kopfdichtung neu machen (die ölt stark) und gut. (Das sind Sachen die ich selber kann)
Ein Bekannter von mir (KfZ-Meister) sagte: "Kannste vergessen, ist rausgeschmissenes Geld. Bei der geringen Komp. liegt mehr vor als nur die Ventile. Der Motor müsse am besten komplett überholt werden.

Na, klasse. Die Kohle (das wird bestimmt teuer, denk ich mir) habe ich im Moment nicht.

Habt Ihr erfahrenen C-Rekord-Menschen Tipps für mich???

Euer Duke

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Senator D.
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Beitrag von Senator D. »

tja, wie man es dreht und wendet, es wird Geld kosten... :wink:

kommt drauf an, wie nötig und schnell du auf´s Auto angewiesen bist? eventuell könntest du dir einen günstigen (unbekannten) Ersatzmotor besorgen, was durchaus ein bisschen "Lotto spielen" bedeutet, kann durchaus sein, daß der Motor richtg gut ist..oder eben nicht...

und nebenbei kannst du deinen jetzigen Motor , je nach Finanzen wieder aufarbeiten.... wie dein KFZler schon meint, im Grunde hören sich 5,5bar nach der kompletten Überholung an -Gewissheit wirst du erst nach dem Zerlegen haben...

Gruss
Marcel
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Landei
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Re: Kompression bei 5,5 bar. Was tun? Was nun?

Beitrag von Landei »

Duke hat geschrieben:Hallo liebe Freunde des abenteuerlichen Fahrspaßes.

So langsam habe ich die Nase voll von all den Hiobsbotschaften, die mir ein Opel zukommen lässt. Ein Rekord C 1967, 17S.

Dieser 17S Motor hat nach meinen Messungen nur noch einen Druck von 5,5 bar in seinen Zylindern. Das Nette daran: alle 4 Zylinder weisen in etwa die gleiche miese Kompression auf.

Was tun? Eigentlich wollte ich den Kopf runter nehmen, die Auslassventile einschleifen, die Kopfdichtung neu machen (die ölt stark) und gut. (Das sind Sachen die ich selber kann)
Ein Bekannter von mir (KfZ-Meister) sagte: "Kannste vergessen, ist rausgeschmissenes Geld. Bei der geringen Komp. liegt mehr vor als nur die Ventile. Der Motor müsse am besten komplett überholt werden.

Na, klasse. Die Kohle (das wird bestimmt teuer, denk ich mir) habe ich im Moment nicht.

Habt Ihr erfahrenen C-Rekord-Menschen Tipps für mich???

Euer Duke

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Da kann ich mich Senator D nur anschließen. Andern Motor rein und fahren. Den alten Motor kannst du dann in Ruhe aufbauen oder ausschlachten. :wink:
Vielleicht findest du einen unter 150 Äppel, sollte möglich sein. 8)
Hubraum statt Spoiler
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opelfreund
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Beitrag von opelfreund »

5,5 bar auf allen vier Pötten - bringt so ein Motor einen eigentlich noch voran?? :o
Nicht alles was sich reimt ist ein Gedicht.
Und nicht alles was zwei Backen hat ist ein Gesicht.

Heinz Erhardt
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cobra
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Beitrag von cobra »

klingt schwer als wäre dein unterbau fertig! kommt aber ganz drauf an, welche reparaturkosten auf dich zukommen. kann sein daß es mit neuen kolbenringen und lagern getan ist oder halt daß du ihn aufbohren, hohnen, dann kolben mit übergröße....... und hohem finanziellen aufwand wieder machst! LOTTO spielen mit nem anderen ist vermutlich billiger! gruß frank
Wir sind die Typen, vor denen uns unsere Eltern immer gewarnt haben!!!
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Der Redundant
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Beitrag von Der Redundant »

Moin,

mal ne andere Frage: Messinstrument und Messtechnik waren in Ordnung?

Läuft der Motor noch (und wenn ja: wie läuft er)?

Ist bei laufendem Motor und abgenommenem Öleinfülldeckel das stoßweise ausströmen der Luftsäule noch in mehr als 10 cm Abstand deutlich spürbar? Hoher Blow-by deutet auf einen verschlissenen Unterbau hin.

Um festzustellen, ob der Kompressionsverlust im Unterbau oder an den Ventilen liegt, muss man die Kompression zweimal messen. Zwischen den beiden Messungen werden in den betreffenden Zylinder ein paar Tropfen Öl an die Zylinderwand gespritzt. Etwas warten, dann noch mal testen. Ist der Messwert jetzt höher, liegt es an den Kolbenringen oder an der Zylinderwand. Ist der Wert gleich, liegt der Fehler sonstwo. Am wahrscheinlichsten sind die Ventile.

Aber: Solange der Öldruck stimmt, ist ein CIH fast nicht kaputtzukriegen. Lediglich Fahrlässigkeit/"Coolness" (z. B. schlechte Pflege, zu wenig Öl), Vorsatz (gucken, ob der Motor wirklich überdreht, wenn man bei 120 km/h in den zweiten Gang schaltet) und hohe Laufleistungen (Verschleiß) setzen dem CIH merklich zu.

Viele Grüße,
Thorsten
"Die herrschenden Eigenschaften der Menschen sind nicht jene, welche sie zur Schau tragen, sondern im Gegenteil jene, welche sie am liebsten verbergen" (Luc de Clapiers)
Ein Satz, der speziell bei Leitfiguren beachtet werden sollte!
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Hubi
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Beitrag von Hubi »

Hallo!
Als erstes würde ich mal das Ventilspiel prüfen, wie der Thorsten schon gesagt hat, so wenig Kompression und das gleichmäßig auf allen Zylindern ist merkwürdig.
Du mußt bei warmen und laufendem Motor prüfen und solltest dann 0,3mm Spiel haben. Kette mit einem Schutzblech gegen Öl abdecken.
Möglich wäre auch eine kaputte Kopfdichtung die in den Nachbarzylinder bläst. Hatte erst vor einigen Wochen so einen Fall von einem Bekannten 10, 4, 4 und nochmal 10 bar, da war der Steg zwischen Zylinder 2 und 3 auf 1 cm Länge weg.
Vieviel km ist er denn schon gelaufen? Ist er mal überhitzt?
mfg
Hubi
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Duke
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Danke für so schnelle Hilfe

Beitrag von Duke »

Also erst einmal an alle, die so fix geantwortet haben: VIELEN VIELEN DANK!

Der Opel ist erst seit einem Jahr in meinem Besitz. Er springt schlecht an. Und es dauert bis er warm ist, dann läuft er erst richtig rund. Bei meinem 66er B-Rekord war das anders, der Motor war irgendwie frischer. Die schlimmsten Startschwierigkeiten hatte ich im Winter, ergo folgerte ich, dass der Vergaser und die seltsame pdsit35 Startautomatik der Grund seien. Tatsächlich war dort auch einiges im Argen und der Vergaser wurde voll restauriert. Nun ist es wärmer geworden, aber dennoch scheint es, als laufe im kaltbetrieb der Motor nur zunächst auf 3 Pötten (für kurze Zeit dann auf 4 und wieder auf 3). Durchschnittsarbeitswert der Zylinder im Kaltbetrieb: 3,5 :(
Wenn warm, dann läuft er wie ne Nähmaschine.

Testmethode:
1. Motor warm: alle Ventile brav auf 0,3 mm eingestellt
2. am nächsten Morgen kalt: Messung mit ungeeichtem Manometer
Werte: 1. 5,75 2. 5,5 3. 5,25 4. 5
3. Warm gefahren: erneute Messung.
Werte: 1. 5,75 2. 5,5 3. 5,5 4. 5,5

Dann habe ich erstmal dicke Backen gemacht...

Ich werde die Messmethode mit dem Öl in den Brennraum auf jeden Fall durchführen. Und auch schauen, wie da oben aus dem Loche die Druckverhältnisse strömen.

Sieht aber ganz danach aus, nach allem, was ihr mir geschrieben habt, dass das Triebwerk ziemlich hin ist. Über die Laufleistung kann ich leider nichts sagen. Er wurde letztes Jahr aus Belgien hergeschafft, und ich kaufte ihn, die Laufleistung war mir zu dem Zeitpunkt egal, denn der Inneraum ist 1a und die Karrosserie in erträglich gutem Zustand.
Sollte mein Triebwerk ncihts mehr taugen:
Ich habe noch nie einen Motor allein gekauft, wenn dann immer nur einen mit 4 Rädern, Sitzen, Lenkrad usw.
Wo gibt's denn sowas schönes mit 1,7S?

Habt Dank, ihr Rekorder
METTO
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Beitrag von METTO »

Mosh,


ich würde auch 2 mal messen mit dem Öl beim 2ten mal wie Thorsten das gesagt hat. Oder sowieso das Handauflegen beim Öleinfüllloch, oder den Ölmeßstab rausziehen wenn der Motor läuft. So wenig Druck igleichmäßig st schon seltsam.....

Hatte mal bei einem 6Zylinder der lange gestanden hat 2 Zylinder die keinen Druck machten. Da waren die Kolbenringe festgegangen. War nach 100 km wieder weg.

METTO
Senator D.
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Re: Danke für so schnelle Hilfe

Beitrag von Senator D. »

Duke hat geschrieben:
Der Opel ist erst seit einem Jahr in meinem Besitz. Er springt schlecht an. Und es dauert bis er warm ist, dann läuft er erst richtig rund. Bei meinem 66er B-Rekord war das anders, der Motor war irgendwie frischer. Die schlimmsten Startschwierigkeiten hatte ich im Winter, ergo folgerte ich, dass der Vergaser und die seltsame pdsit35 Startautomatik der Grund seien.

hast du denn die relevanten Zündungsteile (Unterbrecher, Kabel, Stecker, Finger, eventuell Kappe, und vor allem den Kondensator)gegen neu getauscht? ...das bewirkt beim Kaltstarten und Rundlauf manchmal Wunder...zumindest kannst du dann eine Fehlerquelle so gut wie auschliessen...

wie Thorsten schon meint, wenn er ansonsten läuft und Leistung bringt, würden mich die niedriege Kompression erstmal nicht stören...
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Duke
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Kompressionsdefizit

Beitrag von Duke »

Zur Zündung: Habe ich alles zusammen mit der Vergaserüberholung gemacht: Kabel, Kappe, Finger, Kontakt, Kondensator. Zündspule ist ok. Es funkt vorschriftsmäßig.

Aber nun zum Blasen aus dem Loch: Wie ein Wal!!!

Nun ja, ich war eben gerade draußen und habe das Händchen und vor allem das Gesicht draufgehalten auf das Öleinfüllloch: Wirklich viel Wind kommt da raus und noch etwas ist mir aufgefallen, wobei mir gleich ein Licht aufging:

Es STINKT nach Benzin. Und nun das mit dem aufgegangenem Licht: 5000 km ist nun der Ölwechsel etwa her. Es fehl kein Tropfen Öl in der Wanne, obwohl der Karren aus allen Dichtungen schwitzt.

Kann nun meine Theorie, inspiriert durch eure Beiträge stimmen?

Meine Theorie: Neben dem wahrscheinlich zu überholenden Kopf sind die Kolbenringe derart undicht, dass kondensierter Kraftstoff über die Zylinder in mein schönes teures Castrol-Oldie-Öl kommt und dieses verdünnt. (Bzw. fehlendes Öl gemeinerweise ersetzt!) :evil:

Duke
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Mr. Jackson
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Re: Kompressionsdefizit

Beitrag von Mr. Jackson »

Duke hat geschrieben: Meine Theorie: Neben dem wahrscheinlich zu überholenden Kopf sind die Kolbenringe derart undicht, dass kondensierter Kraftstoff über die Zylinder in mein schönes teures Castrol-Oldie-Öl kommt und dieses verdünnt. (Bzw. fehlendes Öl gemeinerweise ersetzt!) :evil:
Geht das beim Rekord auch über eine defekte Benzinpumpenmembran?
Bei anderen Fahrzeugmarken ist das jedenfalls so.

Gruss,
Jackson#
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Scheich
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Re: Kompressionsdefizit

Beitrag von Scheich »

Mr. Jackson hat geschrieben:
Duke hat geschrieben: Meine Theorie: Neben dem wahrscheinlich zu überholenden Kopf sind die Kolbenringe derart undicht, dass kondensierter Kraftstoff über die Zylinder in mein schönes teures Castrol-Oldie-Öl kommt und dieses verdünnt. (Bzw. fehlendes Öl gemeinerweise ersetzt!) :evil:
Geht das beim Rekord auch über eine defekte Benzinpumpenmembran?
Bei anderen Fahrzeugmarken ist das jedenfalls so.

Gruss,
Jackson#
Genau das wollte ich auch gerade schreiben :wink:

so war es bei meinen Commo
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Der Redundant
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Beitrag von Der Redundant »

Moin,

es kann sein, dass die Kolbenringe hin sind (ist sogar wahrscheinlich) und die Zylinderlaufbahnen eine eher verspiegelte Oberfläche haben (sollten eigentlich einen sichtbaren Kreuzschliff haben).

Jedenfalls scheint es so zu sein, dass der Motor eine längere Strecke hinter als vor sich hat! :o

Wenn es der originale Motor ist, überhole ihn (oder las es machen). Wenn es ein nicht originaler Motor ist, setz einen rein, der besser ist. Allerdings: Du kannst dir nur bei einem frisch überholten Motor sicher sein, dass er besser ist! :o

Viele Grüße,
Thorsten
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Duke
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Sprit im Öl

Beitrag von Duke »

Man lernt nie aus!!! Das hätte ich nicht gedacht, dass so was geht. Werde sofort nach Membran suchen, falls es so etwas gibt. Oder braucht man vielleicht ne ganz neue Pumpe?

Duke
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