Gemisch im Solex PDSI 35

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Joan
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Gemisch im Solex PDSI 35

Beitrag von Joan »

Über die Unterlegscheiben im Schwimmernadelventil ließ sich doch der Schwimmerstand und damit das Gemisch außerhalb des Standgases einstellen richtig? Meine Kerzen sind eher immer zu weiß und ich will da mal ran, weil ich weiß das ich da etwas gespielt hab mit den Scheiben.

War das jetz fetter mit mehr scheiben oder weniger?


Ich geh mal so lange Ventile einstellen.... :)


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dematerialisierer
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Beitrag von dematerialisierer »

Das Schwimmernadelventil regelt den Pegelstand in deiner Schwimmerkammer. Das hat mit fett oder mager nix zu tun. Ein ähnliches System findest du in deiner Klospülung. Wenn du da was verstellst, ändert das aber nix am Geschmack des Abwassers, das unten aus deiner Kloschüssel rauskommt. :lol:
...
Dann klau ich mir 'nen Porsche, 'nen Opel, 'nen VW
und entführe ein paar Bonzen an den Bodensee.
Dort fick ich sie ins Knie und proklamiere Anarchie in Germoney!
...
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CCR
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Beitrag von CCR »

dematerialisierer hat geschrieben:Das Schwimmernadelventil regelt den Pegelstand in deiner Schwimmerkammer. Das hat mit fett oder mager nix zu tun. Ein ähnliches System findest du in deiner Klospülung. Wenn du da was verstellst, ändert das aber nix am Geschmack des Abwassers, das unten aus deiner Kloschüssel rauskommt. :lol:
Schon mal probiert..?! :shock: :lol:

Mit Unterlegscheiben kannst du tatsächlich Einfluss auf den Schwimmerstand nehmen, das Gemisch stellst du trotzdem weiterhin über die entsprechenden Schrauben ein.
Übrigens, weil du "Gemisch außerhalb des Standgases einstellen" angesprochen hast: Ein guter Leerlauf ist nicht nur für den Standlauf wichtig, er beeinflusst auch den Verbauch bis zu den mittleren Drehzahlen..also auch ma prüfen!
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Joan
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Beitrag von Joan »

eben bis zu den mittleren Drehzahlen, ich hab mal gehört die einzige Einflussnahme auf das was drüber is geht über den Schwimmerstand...

Zumindest muss es ja einen Grund haben das es so viele verschiedene Dichtungsringe gibt.

Man wie so was immer wieder in Vergessenheit gerät. Diese dummen zuverlässigen Motoren... :wink:
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CCR
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Beitrag von CCR »

Da lasse ich mich gerne eines Besseren belehren, aber bis dato ist mir schleierhaft, wie sich das Gemisch bei hohen Drehzahlen mittels Schwimmerstand regulieren ließe..! :)

Vielleicht weiß ja ein alter Hase noch was..!
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Der Redundant
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Re: Gemisch im Solex PDSI 35

Beitrag von Der Redundant »

Joan hat geschrieben:Über die Unterlegscheiben im Schwimmernadelventil ließ sich doch der Schwimmerstand und damit das Gemisch außerhalb des Standgases einstellen richtig? Meine Kerzen sind eher immer zu weiß und ich will da mal ran, weil ich weiß das ich da etwas gespielt hab mit den Scheiben.

War das jetz fetter mit mehr scheiben oder weniger?


Ich geh mal so lange Ventile einstellen.... :)
Moin,

manche der vorangegangenen "Tipps" sollte man nutzen um die von ihnen beschriebene Systematik am praktischen Beispiel nachzuvollziehen. Das ist die einzig sinnvolle Anwendung jener Theorie.

Mit dem dem genauen Aufbau des PDSI kenne ich mich nicht genau aus. Aber über den Schwimmerstand lässt sich ein erheblicher Einfluss auf das Gemisch des Hauptgemischsystems nehmen.

Bei den Vergasern mit denen ich es bisher zu tun hatte, wurde der Schwenkbereich des Schwimmers über das Umbiegen der Blechlaschen reguliert. Wenn der Schwimmerstand nicht stimmt kannst du bei den meisten Vergasern an der Leerlaufgemischschraube drehen bis du Schwielen an den Händen hast. Es hat schon seinen Grund, dass die Leerlaufgemischregulierschraube eben diesen Namen hat.

Du solltest auch kontrollieren, ob nicht irgendwo Nebenluft gezogen wird (z. B. durch eine ausgeschlagene Führung der Drosselklappenwelle).

Eventuell kann man über die Veränderung der Größe der Luftkorrekturdüse noch was erreichen.

Viele Grüße,
Thorsten
"Die herrschenden Eigenschaften der Menschen sind nicht jene, welche sie zur Schau tragen, sondern im Gegenteil jene, welche sie am liebsten verbergen" (Luc de Clapiers)
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Joan
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Beitrag von Joan »

So hier ist ein nützlicher Link:

http://www.zeebulon.de/Mot/Technik.htm
Auch wenns Schiebervergaser sind, am Prinzip wird sich nicht viel ändern.

Hab ich alles soweit richtig in Erinnerung.
Ich vermute auch das durch nachlegen von Scheiben der Pegel sinkt (klar) und dadurch das Gemisch abmagert.
Auf Vergaser-Bobs Seite sind ja auch recht gute Artikel aber Details gibt er auch nich preis ;)

Interessant ist auch die Übersicht der Beeinflussungen der jeweiligen Systeme aufs Gemisch, natürlich mit Vorsicht zu geniessen wegen der Unterschiede. Aber ich denke zur Veranschaulichung reicht es.
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CCR
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Beitrag von CCR »

Das interessiert mich!
Laut Artikel (informativer Link übrigens) ist es also tatsächlich so, dass der Benzinpegel in der Schwimmerkammer Einfluss auf das Gemisch hat.

Aber kann jemand erklären warum?
Im Grunde ist doch Aufgabe der Schwimmerkammer, stets genügend Kraftstoff zur Verfügung zu stellen. Das ganze reguliert der Schwimmer, der je nach Spritmenge und Auftrieb in der Kammer das Schwimmernadelventil öffnet bzw. schließt. Also geht es doch in dem Bereich des Vergasers noch gar nicht um Gemischaufbereitung..wie kann ich dort also das Gemisch beeinflussen?

Wäre super, wenn das jemand erläutern könnte..ich gebs auch in 30 Jahren weiter, versprochen! :D
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CCR
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Beitrag von CCR »

Hmmm..nochmal nachgegrübelt..auf der Seite heißt es: "Sinkt der Benzinstand, öffnet der Schwimmer sein Ventil und Benzin kann nachlaufen. Bei Erreichen des Pegels schließt das Ventil wieder."
(vgl. http://www.zeebulon.de/Mot/Technik.htm#Schwimmerstand, 29.05.09, 00:07)

Wenn der Schwimmer also so verstellt ist, dass das Schwimmernadelventil zu spät öffnet um den benötigten Sprit nachzufüllen, kann es dann so zu dem zu mageren Gemisch kommen..?
Sprich bei der Aufbereitung kann gar nicht so viel Sprit bei plötzlicher Vollast zur Verfügung gestellt werden, wie benötigt wird?!?!
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Joan
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Beitrag von Joan »

Soweit ich das jetzt verstanden habe reguliert das Schwimmernadelventil mit dem Schwimmer den Pegel in der Kammer. Das ist soweit ganz klar. Durch biegen oder Unterlegscheiben lässt sich der Pegel variieren.
Der Pegel in der Kammer und im Kanal nach der Hauptdüse (Mischrohr) ist im Ruhezustand gleich hoch.
Durch die steigende Saugwirkung des Motors bei höheren Drehzahlen ändert sich das aber. Da spielt dann die Luftkorrekturdüse mit rein und eben auch der Pegel.

Aber wie genau bin ich mir unsicher.
maatin
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Beitrag von maatin »

Hmm, ich habe eine Vermutung, die auf meinem technischen Verständnis von einfachen Motorradvergaser beruht. Ich habe aber keinerlei Ausbildung oder nennenswerte Erfahrung mit Vergasern, bin ein Theoriephysiker und habe glaube ich die einfachen Veragser halbwegs verstanden.

Die angesaugte Luft strömt an der Hauptdüse/Mischrohr(?) vorbei und es entsteht gegenüber der stehenden Luft in der Schwimmerkammer ein Unterdruck (Venturieffekt?). Die angesaugte Luft saugt also den Sprit aus der Schwimmerkammer durch die Hauptdüse an und reisst ihn mit. Dieses Ansaugen ist "einfacher", je höher der Sprit in der Schwimmerkammer steht. (Das ist wie aus dem Strohhalm trinken. Das geht bei längeren Strohhalmen auch schwerer, als bei kurzen...)

Ich gehe also davon aus, dass bei einem höheren Schwimmerstand mehr Sprit mitgesaugt wird, und damit das Gemisch fetter wird. Andersherum auch: weniger Sprit --> magereres Gemisch.

Wie man aber bei den Commo-/Rekord-Vergasern der Schwimmerstand eingestellt wird, weiß ich nicht. Ich kenne bisher nur das Lasche-umbiegen bei meinen Motorrad-Vergasern.

Und wie gesagt, dass da oben habe ich nicht irgendwie gelernt, sondern mir gerade hergeleitet, also keine Gewähr für Richtigkeit...
Die Brücke ist im Gegensatz zum Iltisfell nicht nur nicht kleiner, sondern auch Tobias.
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CCR
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Beitrag von CCR »

Oha, das hört sich plausibel an!
Ich glaube, da haben Dich Deine Hobby-Physiker-Kenntnisse nicht im Stich gelassen! Interessant..wieder was dazu gelernt, Danke! :D :icon_daumen_01
maatin
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Beitrag von maatin »

Hobby-Physiker triffts nicht ganz. Ich habe Physik und Mathe (aber auch nur auf Lehramt für Sek1) studiert.
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Der Redundant
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Beitrag von Der Redundant »

maatin hat geschrieben:Wie man aber bei den Commo-/Rekord-Vergasern der Schwimmerstand eingestellt wird, weiß ich nicht. Ich kenne bisher nur das Lasche-umbiegen bei meinen Motorrad-Vergasern.
Zumindest beim Weber 40 DFO wird das auch so gemacht. Kann sein, dass das bei anderen Vergasertypen anders ist. Wichtig ist bei der Einstellung des Schwimmerstandes auch, die Vergaserdeckeldichtung zu berücksichtigen.

Bei vielen Vergasern ist übrigens auch das Gewicht der Schwimmer definiert.

Bei den Weber 40 DFO habe ich noch keinen einzigen Vergaser gesehen, der einen richtig eingestellten Schwimmerstand hatte. Nach der Einstellung des Schwimmerstands gemäß Werkstatthandbuch läuft der Motor wesentlich agiler. Der Unterschied ist etwa zu vergleichen mit einer schlecht gewarteten und verschlissenen Serienzündung und einer einwandfreien Transistorzündanlage.
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