[Diskussion] Spielfreier Umlenkhebel

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BennyBenson
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Beitrag von BennyBenson »

Das ist doch mal ne Aussage.

Mein Chef hatte mir in der Hinsicht noch zu POM geraten.
Allerdings weiss ich darüber auch nur soviel, wie bei Wikipedia steht ;)


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METTO
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Re: Teflon

Beitrag von METTO »

Olymat1968 hat geschrieben:Finger weg vom Teflon!
Das Material hat zwar super Gleit- bzw. Schmiereigenschaften, aber die Dauerfestigkeit ist gelinde gesagt unterirdisch.

Teflon ist ein Material welches unter Druckbelastung anfängt zu verformen bzw. zu fließen. Ganz gering nur aber es fließt. Man muss sich das vorstellen wie Knetmasse, nur in ganz anderen zeitlichen Dimensionen. So nach 2-3 Monaten wird sich eine leichte Wulst an der Aussenkante zeigen und die Buchse ihre Führung immer mehr verlieren.
Was ich hier beschreibe gilt für reines PTFE, über die diversen verfügbaren Derivate kann ich nix sagen.

Messing ist auch nicht grad der Burner, zwar stabiler als Teflon, aber neigt in Verbindung mit anderen Metallen zum Fressen. Hier kommt es ganz auf die Materialpaarung an. Grundsätzlich gilt dass ein hartes und ein weiches Metall die bessere Paarung sind.

Wenn schon dann würde ich spezielle Lagerbronze mit einem integrierten Fettdepot bevorzugen. Da gibts inzwischen ganz famose Materialien, selbstschmierend und hochfest.

Gruß
Uwe
Außer einem 100% Agreement gibt es nichts mehr hinzuzufügen.

M
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Olymat1968
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POM

Beitrag von Olymat1968 »

BennyBenson hat geschrieben:Das ist doch mal ne Aussage.

Mein Chef hatte mir in der Hinsicht noch zu POM geraten.
Allerdings weiss ich darüber auch nur soviel, wie bei Wikipedia steht ;)

POM nimmt Wasser auf und quillt. Zumindest in Umgebungen mit hoher Luftfeuchtigkeit. Früher hat man das für wenig belastete Gleitlager benutzt. Heute gibt es dafür Alternativen, z.B. Iglidur (Fa. Igus). Das kann man auch als Rohling kaufen. Ob es allerdings für eine Lenkhebelbuchs geeignet ist? ich würds nicht riskieren.

Gruß
Uwe
BennyBenson
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Beitrag von BennyBenson »

Ok, dann kann ich das auch wieder von der Liste streichen.

Na, dafür steht jetzt Lagerbronze mit drauf :D
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Rabutax
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Beitrag von Rabutax »

Dafür eignet sich am Besten Sinterbronze. Ist Ölgetränkt und der ideale Gleitlagerwerkstoff.
Ich denke, das Uwe das mit Lagerbronze meinte.

Weitere Gleitlagerwerkstoffe und Infos kann man hier bekommen:

http://www.ggbearings.de/

Gruß
Thorsten
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opel.luggi
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Beitrag von opel.luggi »

Hallo,

an der stelle empfehle ich Bronzeguß RG7 das haben wir mal an einem 1939 Standard Flying 8 Open Tourer für die komplette Vorderachse genommen zum ausbuchsen.

Die genaue Bezeichnung Rg 7 ist GC-CuSn7ZnPb und wird auch als Rotguß und Bronzeguß bezeichnet.
Hat eine hohe Zähigkeit und gute Härte, und sehr gute Notlaufeigenschaft, große Verschleißfestigkeit und sehr gute Korrossionsbeständigkeit.
Vorallem aber lässt es ch sehr gut zerspanen und ist leich beschaffbar.

Oder eben Zinnbronze:

GBZ 12 ist GC-CuSn12
hier ist alles ein bisschen höher als beim RG7 also Härte Festigkeit und Streckgrenze (aber schlechter Kaltverformbar)

andere Alternativen fällt mir keine ein da entweder zu lasch oder eben nicht brauchbar.

Grüße
steve
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Re: Spielfreier Umlenkhebel

Beitrag von steve »

Klingonen-Thomas hat geschrieben:
chromgoeder hat geschrieben:Eines Tages,der Wagen war nur vorne rechts aufgebockt,dachte ich mir:"Beweg doch mal das Rad,als ob du lenken würdest"
Na herzlichen Glückwunsch :!:
Der Umlenkhebel (rechts am Längstäger montiert) bewegte sich sehr stark auf und ab,bevor er den "Lenkimpuls" an's Gestänge weitergab.
Wie unschön. :x
Aber auch eine Erklärung dafür,warum ich immer "König der Landstrasse" war :? .Sprich "Wo fahren wir denn jetzt mal hin?Ach,der Wagen will nach rechts,ich zwar nicht,aber-na bitteschön!"
Irgendwann hatte ich auch mal die 9,90Euro Buchse von irgendeinem Zulieferer verbaut.Nach einer Autobahnfahrt sah ich dann,wie der Hebel auf derBuchse nach unten gewandert war.Irgenwann wär' er dann abgefallen :shock:

Nach einigen Überlegungen bat ich dann meinen Motorenbauer um ein Statement.
Wir einigten uns auf eine Messingbuchse.Passgenau auf die vorhandenen Teile abgestimmt wurde sie dann eingepresst.Anschließend mit Kupferpaste auf dem Lagerbolzen montiert.
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Meine Bedenken "So nah am Auspuff-was isn'n wenn das alles warm wird?Geht's dann schwer und "frisst"?"
(Wegen ungleichem Ausdehnungsverhalten der verschiedenen Werkstoffe...) lösten sich aber während einer Autobahnfahrt in Wohlgefallen auf.
Die Lenkung ist (logisch) direkter geworden,wie es mit der Wartungsfreundlichkeit aussieht wird sich zeigen.Im Winter nehm ich's mal auseinander.
Die Oberflächengestaltung ist noch nicht optimal :wink:
Was hat Dich das gekostet bzw. wer hat die Buchse hergestellt?
Ich habe mir damals beim Alt-Opel-Teiledealer den kompletten Lenkzwischenhebel als Austauschteil gekauft - habe den Preis nicht mehr im Kopf - aber es war beileibe nicht wenig....
gibt es was neues zu dem thema lenkbückse?
bei dem bild ist da innen noch das orginal gummiteil und aussen die messingbüchse montiert?oder ein komplet metalteil?
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Brender
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Beitrag von Brender »

:shock: Wieso sehe ich den Beitrag jetzt erst?! Sehr geil!

Es ist eine komplette Metallbuchse. Es steckt also Metall in Metall. Ein Gleitlager.

Das mach ich mir auch gleich die Tage. Wenn der Repro Misst mal wieder nichts taugt, versuch ich es erst gar nicht damit. Mach ich mir gleich die Arbeit und presse den scheiß wieder raus.
mfg Sebastian ;)

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Brender
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Beitrag von Brender »

Also ich hab mich da heute auch mal ran gemacht. Hab den Repro Müll raus gemacht.

Ich habe mich für RG7 entschieden. Für diejenigen die das irgendwo fertigen lassen wollen kann ich folgende Tipps geben.
Das Material birgt folgende Probleme.

1. Ist es teuer (Buntmetall immer). Was mich der Brocken jetzt kostet kann ich noch nicht sagen, mein Vorgesetzter muss selber erst nachsehen.

2. RG7 haben viele wahrscheinlich nicht einfach im Regal. Meistens muss man eine Mindestbestellmenge einhalten. Bei dem Material bin ich mir nicht sicher, aber bei normalen Stahl gehts in der Größe bei 3 Meter los.
Also solltet ihr alternativen parat haben.

G-CuZn25Al5 - Gut zerspanbar, sehr hohe Festigkeit und Härte; Gleitlager
G-CuSn12 - Hohe Verschleißfestigkeit
G-CuSn12Pb - Verschleißfest, Notlaufeigenschaften; Gleitlager
CuSn8 - hohe Chemische Beständigkeit, hohe Festigkeit, gute Gleiteigenschaften; Gleitlager
CuSn8P- Sehr gute Gleiteigenschaften, hohe Verschleißfestigkeit, Dauerschwingfest; hochbelastete Gleitlager
CuAl10Fe3Mn2 - Korrosionsbeständig, Verschleißfest, Dauerfest, warmfest


Solltet ihr die Buchse nach der unten gezeigten Skizze fertigen wollen, solltet ihr bevor ihr die Buchse einpresst folgendes Kontrollieren:
Die Buchse muss kürzer sein als der Stab der rein gesteckt wird. Andernfalls klemmt ihr ihn auf der Buchse fest! Entweder es lässt sich dann gar nicht bewegen oder nur sehr schwer.
Das Loch in dem der Stab läuft benötigt genügend Spiel. 0,15mm ist ein guter Richtwert. Durch das einpressen der Buchse (die Übermaß besitzt) schrumpft das Loch wieder. Bei mir sind nach dem Einpressen noch 5/100 Spiel. Ihr könnt auch erst mal nur ein Loch bohren, Buchse einpressen, und dann die Buchse mit Umlenkhebel spannen und ausdrehen. Das sollte aber dann auch davor abgeklärt werden. Nicht jeder kann das danach noch spannen.

So sieht das dann aus. Das Rändeln muss der Stift noch üben ;). Muss ja kein Schönheitswettbewerb gewinnen :D. Wers braucht, kann ich die Skizze auch in Originalgröße geben.

Danke an chromgoeder! Spitzen Idee!

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mfg Sebastian ;)

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Jörg
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Beitrag von Jörg »

Könnte man nach dem Einpressen doch wieder durchhonen, damit das Spiel wieder passt, oder?
Macht man bei alten Getriebegleitlagern auch.
Gruß Jörg

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Brender
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Beitrag von Brender »

Japp, gute Idee. Bzw nicht honen aber mit der Reibahle nochmal durch gehen!
mfg Sebastian ;)

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Jörg
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Beitrag von Jörg »

Ja. Die einstellbaren Dinger mit den 3 Schneiden.
Konnt nicht auf den Namen kommen. Liegt am Alter. :icon_alt_01
Gruß Jörg

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Brender
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Beitrag von Brender »

Es sei dir Verziehen! :lol: :wink:
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Landei
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Beitrag von Landei »

Uuuii Sebastian, das sieht aber lecker aus.
Kannst du davon ne Kleinserie herstellen?

Gruß
Andreas
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Jesus
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Beitrag von Jesus »

Landei hat geschrieben:Uuuii Sebastian, das sieht aber lecker aus.
Kannst du davon ne Kleinserie herstellen?

Gruß
Andreas
Der Stift muss doch sowieso Rändeln üben :wink: .
Sieht wirklich gut aus!
Wenn denn wie oben angegeben ggf. nich alle "Stäbe" die gleich Länge haben, könnte es vermutlich Probleme mit einer Kleinserie geben?
Ansonsten find ich es natürlich auch eine gute Idee!

Gruß Jesus
Hauptsach Old School
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