Der Nachfolger

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opelfreund
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Der Nachfolger

Beitrag von opelfreund »

Opel Rekord D: Ein Millionen-Seller wird 40


• Erfolgreiche Mittelklasse-Baureihe feiert 1972 Premiere
• Erster Pkw-Diesel des Unternehmens mit 2,1 Liter
Hubraum und 60 PS
• Sportlich-exklusives Sechszylindermodell Commodore B


Vor 40 Jahren rückt bei Opel ein neuer Rekord ins Rampen-
licht. Die jüngste Generation der erfolgreichen Rüsselsheimer
Mittelklasse-Baureihe präsentiert sich bei der Pressevor-
stellung im Januar 1972 mit weiterentwickelter Technik,
funktionellem und elegantem Design sowie in gewohnt großer
Typenvielfalt. Neben der Stufenheck-Limousine mit zwei oder
vier Türen stehen ein sportliches Coupé, ein drei- oder fünf-
türiges Caravan-Modell und eine dreitürige Lieferwagen-
Variante zur Wahl.

Das Motorenangebot besteht zunächst aus Benzinern mit
1,7 und 1,9 Litern Hubraum sowie 66 und 83 oder 97 PS.
Zum Modelljahr 1973 kommt ein Diesel hinzu.
Im Rekord 2100 D arbeitet der erste von Opel für Pkw-Modelle
entwickelte Selbst- zünder, ein Vierzylinder-Wirbelkammermotor
mit 2,1 Litern Hubraum und 60 PS.

Im Frühjahr 1972 erscheint die Neuauflage des sportlich-
exklusiven Schwestermodells Commodore. Dessen zweite
Generation wird ausschließlich als Limousine und Coupé
sowie mit leistungsstarken, laufruhigen Sechszylindermotoren
angeboten. Das 2,5-Liter-Basismodell leistet 115 PS, die
GS-Variante 130 PS. Im September 1972 kommt die Top-
version hinzu: der Commodore GS/E mit 2,8-Liter-Einspritzer
und 160 PS. Ausgerüstet mit dem Motor von Diplomat und
Admiral, schließt der GS/E die Lücke zwischen Mittel- und
Oberklasse. Wie ihre Vorgänger erreichen Rekord D und
Commodore B ein großes Publikum: Bis zum Modellwechsel
im Jahr 1977 werden rund 1,2 Millionen Einheiten verkauft.


Die neue Generation

Der Rekord D tritt in große Fußstapfen: Der seit 1966 gebaute
Vorgänger war mit mehr als 1,2 Millionen verkauften
Exemplaren der erste Millionenseller dieser Modellreihe. Hinzu
kamen über 150.000 Einheiten des höher positionierten
Commodore A. Die neue Rekord-Generation wird nach drei-
einhalb Jahren Entwicklungszeit im Januar 1972 vorgestellt.
Im Gegensatz zum Rekord C, dessen „Coke-Bottle-Shape“-
Karosserie mit „Hüftschwung“ vor der C-Säule von der
Formensprache der amerikanischen Schwestermodelle
beeinflusst war, trägt der Neue europäische Züge. Klare und
funktionale Linien, glatte Flächen sowie große Fenster und
eine niedrige Gürtellinie bestimmen das zeitlos gezeichnete
Äußere.


„Seine europäische Linie hält, was sie verspricht“

Wie beim Vorgänger stehen drei Karosserievarianten zur
Wahl: die klassische Stufenheck-Limousine, entweder mit
zwei oder vier Türen, das sportliche Coupé und eine Caravan-
Version, die mit drei oder fünf Türen erhältlich ist. Für Gewerbe
und Behörden bietet Opel außerdem den Lieferwagen an,
einen dreitürigen Kombi ohne hintere Seitenfenster.

Passive Sicherheit war ein zentraler Punkt im Lastenheft:
Verstärkungen in den Flanken und im Dach bieten guten
Schutz bei Seitenaufprall und Überschlag. Neu definierte
Knautschzonen schützen die Insassen beim Frontalaufprall.
Das weiter entwickelte Fahrwerk mit vorderer Einzelradauf-
hängung und starrer „Tri-Stabil-Hinterachse“ basiert auf dem
des Vorgängers. „Seine europäische Linie hält, was sie ver-
spricht“, heißt es in der Opel-Werbung.

Die Motoren des Rekord D sind Weiterentwicklungen der
bewährten, bis zu seinem Debüt bereits über zwei Millionen
Mal gebauten Vierzylinderaggregate mit seitlich liegender
Nockenwelle (cih = camshaft-in-head). Die Basis bildet ein
1,7 Liter-Triebwerk mit 66 PS, die S-Maschine liefert 83, das
1,9-Liter-Aggregat 97 PS. Ab Werk ist der Rekord mit Viergang-
Schaltgetriebe ausgerüstet. Für den 83-PS- und 97-PS-Motor
steht optional die Opel-Dreigang-Automatik zur Verfügung.

Bis auf den Lieferwagen und Modelle mit 66 PS-Motor können
alle Rekord in der sportlichen Ausstattungsvariante „Sprint“
geordert werden. Dazu gehören unter anderem ein matt-
schwarzer Kühlergrill, eine Instrumententafel mit Drehzahl-
messer, Voltmeter und Öldruckmesser, außerdem Extras wie
Sportlenkrad, Sicherheitsgurte, Gasdruckdämpfer und Gürtel-
reifen im Format 185/70 SR 14. Sowohl die Limousine als
auch der fünftürige Caravan sind zudem als Luxusversion
erhältlich, beim Rekord Coupé gehört die hochwertige „L“-
Ausstattung zum Serienumfang.

Im September 1972 feiert Opel eine Weltpremiere: Der erste
Pkw-Diesel in der bis dahin schon mehr als 70 Jahre
währenden Automobilbau-Geschichte des Unternehmens gibt
sein Serien-Debüt. Seinen ersten Einsatz erlebte der Wirbel-
kammermotor im Juni 1972, als ein Opel GT, ausgerüstet mit
dem per Turbolader auf 95 PS erstarkten Vierzylinder, 20 inter-
nationale Rekorde und Weltrekorde aufstellte. Im Rekord
leistet der neue Selbstzünder 60 PS, verbraucht im Schnitt
8,7 Liter Diesel auf 100 Kilometer und sorgt für eine Spitze von
135 km/h. Zu erkennen ist der Rekord 2100 D an seiner in der
Mitte gewölbten Motorhaube. Technischer Hintergrund: Durch
die Konstruktion mit oben liegender Nockenwelle und
geändertem Zylinderkopf baut der Dieselmotor höher als die
im Rekord eingesetzten Benziner.


„Opel Commodore. Ein solcher Wagen kommt nicht jedes Jahr.“

Ab März 1972 erweitert der Commodore B die Baureihe nach
oben. Als Vertreter der oberen Mittelklasse schließt er die
Lücke zwischen dem Rekord und den Oberklasse-Modellen
Admiral und Diplomat. Die Karosserieform übernimmt er vom
Rekord; im Gegensatz zu ihm ist der Commodore B jedoch
luxuriöser ausgestattet und wird ausschließlich mit Sechs-
zylindermotoren angeboten. Der 2,5-Liter-S leistet 115 PS.
Darüber ist der 130 PS starke Commodore GS positioniert. In
einer weiteren Entwicklungsstufe erhält die GS-Variante später
einen 2,8 Liter mit zwei Registervergasern und 142 PS. Im
September 1972 erscheint das Top-Modell der Commodore-
Familie: der 160 PS starke GS/E. Sein mit elektronischer
Einspritzung ausgerüsteter 2,8-Liter-Motor sorgt für eindrucks-
volle Fahrleistungen. Das Coupé erreicht 200 km/h Höchst-
geschwindigkeit, die viertürige Limousine 195 km/h.

Erkennbar ist der Commodore GS/E am Frontspoiler, der bei
Opel im Windkanal entwickelt wurde. „Der GS/E spricht die
Liebhaber leistungsstarker Tourenwagen an, die selbst weite
Strecken mit hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten zurück-
legen wollen und dabei auf optimales Fahrverhalten und guten
Fahrkomfort Wert legen,“ erklärt Opel.

Auch im Rundstrecken- und Rallyesport bewährt sich der
Commodore GS/E. 1973 geht bei der Rallye Monte Carlo zum
ersten Mal das Nachwuchs-Talent Walter Röhrl mit einem
Opel an den Start. Röhrl und sein Copilot Jochen Berger
schlagen sich erfolgreich, obwohl das vom Tuner Irmscher
vorbereitete Commodore GS/E-Coupé mangels Homologation
in der Gruppe 2 der reinrassigen Rallye-Fahrzeuge starten muss.

Die größten Siege feiert Opels Doppel-Spitze im Alltag. Ein
Jahr vor dem Modellwechsel ist erneut die magische
Millionen-Marke erreicht: Anfang September 1976 läuft eine
goldene Rekord D-Limousine als einmillionstes Modell der
Baureihe vom Band. Anlässlich des Jubiläums geht eine
Kleinserie des Sondermodells „Millionär“ mit dem seit
September 1975 erhältlichen 2,0 Liter-S-Motor mit 100 PS und
feiner „Berlina“-Ausstattung in den Verkauf. Als im September
1977 die letzte Rekord-Generation startet, sind in Rüsselsheim
1.128.196 Einheiten des Rekord D und 140.827 Commodore B
vom Band gelaufen.


Quelle: Opel NewsBlitz, 14. Februar 2012


Nicht alles was sich reimt ist ein Gedicht.
Und nicht alles was zwei Backen hat ist ein Gesicht.

Heinz Erhardt
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