Rekord C Coupe 1,9S Bj. 71 aus Pinneberg
Verfasst: 13.09.2010, 11:50
Moin, Moin,
ich heiße Markus, bin Bj. 65 und komme aus Pinneberg.
Das C Coupe begleitet mich schon seit meiner Einschulung, denn es befindet sich seit der Erstzulassung am 16. April 1971 im Familienbesitz. Gefahren wurde der Wagen von 1971 bis 1978 von meinem Vater, von 1978 bis 1983 von meiner Mutter und von 1983 bis 1990 von mir (2 Halter eingetragen). 1993 wurde der Rekord beim Km-Stand von 187.998 abgemeldet.
Das C Coupe wurde also ca. 20 Jahre gefahren und steht seit ebenso langer Zeit (teilzerlegt) in der Garage, im Keller und Schuppen bei meiner Mutter. Tja, warum macht man sowas? Für mich ist das C Coupe ein Erinnerungsstück an meinen verstorbenen Vater. - Leider war ich mit dem Studium fertig, bevor ich den Rekord fertig renoviert / restauriert hatte.
Original-Ausstattung des Fahrzeugs (lt. Rechnung von Ernst Dello & Co, Ndl. Nedderfeld, Hamburg):
Rekord Coupe
Arktisweiss
Stoffpolster Schwarz
1,9-Liter-S-Motor
4-Gang + Mittelschaltung
Drehstromlichmaschine 35A
Stabilisator
Heizbare Heckscheibe
Gürtelreifen schwarz 165 SR14
Aber bevor ich hier die Geschichte des Rekord völlig durcheinander erzähle, hier die wesentlichen Etappen (technische Historie) in chronologischer Reihenfolge:
1973 34.228 km Teilemotor wg. Motorschaden
1978 100.000 km Heizungskühler
1978 112.600 km Vergaser, Zündverteiler
1979 116.200 km Federn vorn und erste Schweissarbeiten
1984 131.000 km Komplettrenovierung Unterboden / Karosserie inkl. Original-Lack (siehe Bilder)
1984 131.000 km Kühler
1984 132.302 km Kupplung komplett, Bremse vorn + hinten komplett
1985 142.495 km Sitze vorn aufgepolstert und mit Originalstoff neu bezogen
1985 142.715 km Stoßdämpfer vorn + hinten
1985 147.515 km Kupplung komplett
1986 158.000 km Bremzzylinder
1986 160.640 km Motor ausgebaut, zerlegt und instandgesetzt
1988 172.119 km Kupplungsdrucklager
1988 175.010 km hintere Stoßstange gegen bessere gebrauchte getauscht
1989 180.210 km Wasserpumpe
1989 182.256 km ASU, Ölwechsel mit Filter, Zusatzinstrumente
1989 183.427 km Lichtmaschine überholt
1990 187.092 km Hauptbremszylinder
1990 187.937 km letzte Tankfüllung
1991 187.998 km Fahrzeug zerlegt und geschweisst (siehe Bilder)
Wer sich wundert, wie man das nach 40 Jahren noch zusammenkriegt, muss wissen, das wir eine Familie von Buchhalterseelen sind, sodass hier ein Leitz Ordner vor mir liegt, der vom Bestellschein bis zur letzten Rechnung nahezu lückenlos alle Belege zu diesem Auto enthält. Für die letzten 50.000 km, die ich selbst gefahren bin, habe ich eine handschriftliche Tankaufstellung (noch Fragen).
Ich habe hier nur die wesentlichen und jeweils letzten Instandsetzung / Austausch / Reparaturen von Teilen aufgezählt. Verschleißteile wie Auspuff, Wasserpumpe, Stoßdämpfer wurden natürlich häufiger ersetzt. Die ganzen Anekdoten, kleinen und größeren Ärgernisse sowie Reiseberichte lasse ich lieber mal weg, sonst werde ich gar nicht mehr fertig.
Erwähnen möchte ich an dieser Stelle allerdings nochmal die Komplettrenovierung für fast DM 6.000 im Jahr 1984 bei 131.000 km, denn darüber ärgere ich mich noch heute. Das Ganze wurde in einem Karosserie-Fachbetrieb hier in der Nähe gemacht (natürlich ohne Garantie) und nach knapp 2 Jahren gab es erste Blasen im Lack, unglaublich. Und warum? Weil die Jungs die neuen Bleche einfach über die alten Bleche rübergebraten haben und so dick gespachtelt haben, wie ich es bis dahin noch nie gesehen habe (in der Spitze ca. 2 cm).
Gesehen habe ich das ganze Elend aber erst als ich 1991 angefangen habe die Schäden zu beseitigen. Im Endergebnis habe ich mit Ausnahme der kompletten Frontmaske (1984 neu) alle Bleche mit einer Karosseriesäge und Flex wieder rausgeschnitten und Stück für Stück ersetzt (siehe Bilder):
2 x A-Säule
2 x Türschweller
2 x Anschlußblech
2 x Radläufe
2 x Abschlußblech innen
2 x Abschlußblech außen
1 x Heckblech innen
1 x Heckblech außen
diverse Bleche und Träger an der Bodengruppe
2 x Rohbautüren (alte Türen vorhanden)
Die Bleche wurden vor dem Einschweißen mit einer Schweißpunktlochzange gelocht und dann an diesen Stellen mit Schutzgas punktgeschweißt. Natürlich erst nachdem alles sauber eingepasst und mit einem Arsenal von Gripzangen fixiert wurde. Die Anschlüsse auf der Karosserie wurden nach dem Schweißen verzinnt und mit Zinkstaubfarbe gegen Korrosion geschützt. Im Unterbodenbereich sind die eingeschweißten Bleche mit Rostschutz, Lack und einer dünnen Schicht Unterbodenschutz versiegelt.
Das Ergebnis gibt mir m.E. Recht, denn auf den Bildern ist der ungeschönte Zustand nach ca. 20 Jahren Standzeit zu sehen. Außer oberflächlichem Rost - im Wesentlichen an nicht versiegelten Stellen - sind die reparierten Bereiche in einem sehr guten Zustand. Eine größere Baustelle gibt es eigentlich "nur" am Wagenboden im Fahrzeuginnenraum (Durchrostungen) und ggf. an den Trägern im Bereich der Hinterachse. Um das genau festzustellen müßte der Wagen mal auf eine Bühne, die ich nicht habe.
Ansonsten ist der Rekord teilemäßig komplett, rollfähig und der Motor lässt sich am Kühlerlüfter drehen. An der Technik ist nach der langen Standzeit sicher auch einiges zu machen (Bremsen, Zündung etc.). Außerdem gibt es viel zu putzen und zu polieren. Die Innenausstattung ist schwarz, bis auf einen Riss in der Sitzfläche des Fahrersitzes in einem brauchbaren Zustand und liegt z.Zt. im Keller.
Bis auf Zusatzinstrumente, Nebelschlußlechte, Luftfilter mit Vorwärmung, Talbot-Sportspiegel und Radio mit Lautsprechern in den Vordertüren (Jugendsünde) befindet sich der Wagen im Originalzustand unter Berücksichtigung der ausgetauschten Teile. D.h., dass ausgetauschte Teile soweit möglich durch Original-Teile ersetzt wurden.
Da meine Mutter demnächst umzieht und mir damit eine Unterstellmöglichkeit fehlt, muss ich mich höchstwahrscheinlich von meinem Rekord C Coupe trennen. Wenn das so kommt, möchte ich natürlich, dass der Wagen in gute Hände (ein "neuer" Liebhaber) kommt und nicht als Teleträger dient oder "aufgemotzt" wird. Schön wäre es für mich natürlich, wenn er in der Nähe bleibt.
Vielleicht kann mir jemand von euch sagen wie, wo und zu welchem Preis ich den Wagen am besten anbiete?
So, das soll es erstmal gewesen sein. Ich freue mich auf eure Kommentare, Anregungen, Fragen ...
Gruß Markus
P.S. Bilder packe ich mal in eigene Beiträge, wenn es klappt ...
ich heiße Markus, bin Bj. 65 und komme aus Pinneberg.
Das C Coupe begleitet mich schon seit meiner Einschulung, denn es befindet sich seit der Erstzulassung am 16. April 1971 im Familienbesitz. Gefahren wurde der Wagen von 1971 bis 1978 von meinem Vater, von 1978 bis 1983 von meiner Mutter und von 1983 bis 1990 von mir (2 Halter eingetragen). 1993 wurde der Rekord beim Km-Stand von 187.998 abgemeldet.
Das C Coupe wurde also ca. 20 Jahre gefahren und steht seit ebenso langer Zeit (teilzerlegt) in der Garage, im Keller und Schuppen bei meiner Mutter. Tja, warum macht man sowas? Für mich ist das C Coupe ein Erinnerungsstück an meinen verstorbenen Vater. - Leider war ich mit dem Studium fertig, bevor ich den Rekord fertig renoviert / restauriert hatte.
Original-Ausstattung des Fahrzeugs (lt. Rechnung von Ernst Dello & Co, Ndl. Nedderfeld, Hamburg):
Rekord Coupe
Arktisweiss
Stoffpolster Schwarz
1,9-Liter-S-Motor
4-Gang + Mittelschaltung
Drehstromlichmaschine 35A
Stabilisator
Heizbare Heckscheibe
Gürtelreifen schwarz 165 SR14
Aber bevor ich hier die Geschichte des Rekord völlig durcheinander erzähle, hier die wesentlichen Etappen (technische Historie) in chronologischer Reihenfolge:
1973 34.228 km Teilemotor wg. Motorschaden
1978 100.000 km Heizungskühler
1978 112.600 km Vergaser, Zündverteiler
1979 116.200 km Federn vorn und erste Schweissarbeiten
1984 131.000 km Komplettrenovierung Unterboden / Karosserie inkl. Original-Lack (siehe Bilder)
1984 131.000 km Kühler
1984 132.302 km Kupplung komplett, Bremse vorn + hinten komplett
1985 142.495 km Sitze vorn aufgepolstert und mit Originalstoff neu bezogen
1985 142.715 km Stoßdämpfer vorn + hinten
1985 147.515 km Kupplung komplett
1986 158.000 km Bremzzylinder
1986 160.640 km Motor ausgebaut, zerlegt und instandgesetzt
1988 172.119 km Kupplungsdrucklager
1988 175.010 km hintere Stoßstange gegen bessere gebrauchte getauscht
1989 180.210 km Wasserpumpe
1989 182.256 km ASU, Ölwechsel mit Filter, Zusatzinstrumente
1989 183.427 km Lichtmaschine überholt
1990 187.092 km Hauptbremszylinder
1990 187.937 km letzte Tankfüllung
1991 187.998 km Fahrzeug zerlegt und geschweisst (siehe Bilder)
Wer sich wundert, wie man das nach 40 Jahren noch zusammenkriegt, muss wissen, das wir eine Familie von Buchhalterseelen sind, sodass hier ein Leitz Ordner vor mir liegt, der vom Bestellschein bis zur letzten Rechnung nahezu lückenlos alle Belege zu diesem Auto enthält. Für die letzten 50.000 km, die ich selbst gefahren bin, habe ich eine handschriftliche Tankaufstellung (noch Fragen).
Ich habe hier nur die wesentlichen und jeweils letzten Instandsetzung / Austausch / Reparaturen von Teilen aufgezählt. Verschleißteile wie Auspuff, Wasserpumpe, Stoßdämpfer wurden natürlich häufiger ersetzt. Die ganzen Anekdoten, kleinen und größeren Ärgernisse sowie Reiseberichte lasse ich lieber mal weg, sonst werde ich gar nicht mehr fertig.
Erwähnen möchte ich an dieser Stelle allerdings nochmal die Komplettrenovierung für fast DM 6.000 im Jahr 1984 bei 131.000 km, denn darüber ärgere ich mich noch heute. Das Ganze wurde in einem Karosserie-Fachbetrieb hier in der Nähe gemacht (natürlich ohne Garantie) und nach knapp 2 Jahren gab es erste Blasen im Lack, unglaublich. Und warum? Weil die Jungs die neuen Bleche einfach über die alten Bleche rübergebraten haben und so dick gespachtelt haben, wie ich es bis dahin noch nie gesehen habe (in der Spitze ca. 2 cm).
Gesehen habe ich das ganze Elend aber erst als ich 1991 angefangen habe die Schäden zu beseitigen. Im Endergebnis habe ich mit Ausnahme der kompletten Frontmaske (1984 neu) alle Bleche mit einer Karosseriesäge und Flex wieder rausgeschnitten und Stück für Stück ersetzt (siehe Bilder):
2 x A-Säule
2 x Türschweller
2 x Anschlußblech
2 x Radläufe
2 x Abschlußblech innen
2 x Abschlußblech außen
1 x Heckblech innen
1 x Heckblech außen
diverse Bleche und Träger an der Bodengruppe
2 x Rohbautüren (alte Türen vorhanden)
Die Bleche wurden vor dem Einschweißen mit einer Schweißpunktlochzange gelocht und dann an diesen Stellen mit Schutzgas punktgeschweißt. Natürlich erst nachdem alles sauber eingepasst und mit einem Arsenal von Gripzangen fixiert wurde. Die Anschlüsse auf der Karosserie wurden nach dem Schweißen verzinnt und mit Zinkstaubfarbe gegen Korrosion geschützt. Im Unterbodenbereich sind die eingeschweißten Bleche mit Rostschutz, Lack und einer dünnen Schicht Unterbodenschutz versiegelt.
Das Ergebnis gibt mir m.E. Recht, denn auf den Bildern ist der ungeschönte Zustand nach ca. 20 Jahren Standzeit zu sehen. Außer oberflächlichem Rost - im Wesentlichen an nicht versiegelten Stellen - sind die reparierten Bereiche in einem sehr guten Zustand. Eine größere Baustelle gibt es eigentlich "nur" am Wagenboden im Fahrzeuginnenraum (Durchrostungen) und ggf. an den Trägern im Bereich der Hinterachse. Um das genau festzustellen müßte der Wagen mal auf eine Bühne, die ich nicht habe.
Ansonsten ist der Rekord teilemäßig komplett, rollfähig und der Motor lässt sich am Kühlerlüfter drehen. An der Technik ist nach der langen Standzeit sicher auch einiges zu machen (Bremsen, Zündung etc.). Außerdem gibt es viel zu putzen und zu polieren. Die Innenausstattung ist schwarz, bis auf einen Riss in der Sitzfläche des Fahrersitzes in einem brauchbaren Zustand und liegt z.Zt. im Keller.
Bis auf Zusatzinstrumente, Nebelschlußlechte, Luftfilter mit Vorwärmung, Talbot-Sportspiegel und Radio mit Lautsprechern in den Vordertüren (Jugendsünde) befindet sich der Wagen im Originalzustand unter Berücksichtigung der ausgetauschten Teile. D.h., dass ausgetauschte Teile soweit möglich durch Original-Teile ersetzt wurden.
Da meine Mutter demnächst umzieht und mir damit eine Unterstellmöglichkeit fehlt, muss ich mich höchstwahrscheinlich von meinem Rekord C Coupe trennen. Wenn das so kommt, möchte ich natürlich, dass der Wagen in gute Hände (ein "neuer" Liebhaber) kommt und nicht als Teleträger dient oder "aufgemotzt" wird. Schön wäre es für mich natürlich, wenn er in der Nähe bleibt.
Vielleicht kann mir jemand von euch sagen wie, wo und zu welchem Preis ich den Wagen am besten anbiete?
So, das soll es erstmal gewesen sein. Ich freue mich auf eure Kommentare, Anregungen, Fragen ...
Gruß Markus
P.S. Bilder packe ich mal in eigene Beiträge, wenn es klappt ...